Hermann Niemeyer an Hugo Schuchardt (01-07850)

von Hermann Niemeyer

an Hugo Schuchardt

Halle

21. 06. 1918

language Deutsch

Schlagwörter: Bitte um Rezension Literaturblatt für germanische und romanische Philologie Max Niemeyer Verlag Spitzer, Leo Wolf, Michaela (1993) Hurch, Bernhard (2006)

Zitiervorschlag: Hermann Niemeyer an Hugo Schuchardt (01-07850). Halle, 21. 06. 1918. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2018). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.6472, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.6472.


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[Postkarte]1
[21.6.1918]
Herrn Hofrat Professor Dr. Schuchardt, Graz.
-..-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

Sehr geehrter Herr Hofrat!

Auf Veranlassung des Herausgebers der soeben erschienenen „Aufsätze zur romanischen Syntax & Stilistik“, Herrn Privatdozent Dr. Leo Spitzer, erlaube ich mir höflichst anzufragen, ob Sie bereit sind, eine Besprechung des Werkes für das „Literaturblatt für germ. u. rom. Philologie“ zu übernehmen2 und ob ich Ihnen zu diesem Zweck ein Rezensions-Exemplar zusenden darf.

In vorzüglicher Hochachtung

für Max Niemeyer Verlag

O. Hofstetter3
Halle, 21.VI.18.


1 Michaela Wolf, Hugo Schuchardt Nachlaß, 1993, S. 289 ordnet diese Korrespondenz (HSA, 07850-07877) Max Niemeyer zu. In der Tat tragen die meisten der unter diesen Signaturen verzeichneten Briefe die Unterschrift „Max Niemeyer“ bzw. einen Stempel „Max Niemeyer / Verlag / Halle a.S.“, zu dem mit Tinte an der linken Seite handschriftlich „für“ und am Ende rechts „M. Niemeyer“ hinzugefügt ist. Es konnte jedoch in den Halleschen Adressbüchern nach 1911 kein Max Niemeyer, der möglicherweise ein Verwandter des Hermann N. gewesen wäre und in der Firma mitgearbeitet hätte, identifiziert werden. Persönlichere Briefe an Schuchardt (z.B. 07858, Gratulation zum 80. Geburtstag) weisen hingegen die Unterschrift „H. Niemeyer“ (= Hermann N.) auf, wurden also vom Firmeninhaber eigenhändig signiert. Ein Schriftvergleich zeigt, dass auch die Unterschrift „Max Niemeyer“ von Hermann Niemeyer stammt. Vermutlich sollte diese „Firmenunterschrift“ auf die Tradition des Verlags hinweisen. – Wieder andere Briefe oder Postkarten sind unterschrieben „für Max Niemeyer Verlag. O. Hofstetter“. Otti(lie) Hofstetter, gelernte Buchhändlerin, dürfte ein Abkömmling der Verlagsbuchhändlerfamilie gleichen Namens sein, die im Halleschen Adressbuch 1918, Teil I, S. 96 u.ö., mit dem Eintrag „Rudolf Hofstetter, Verlagsbuchhdl., Moritzzwinger 7 III“ vertreten ist. – In diesem Adressbuch (1918, Teil I, S. 163) finden sich die folgenden Einträge: „Niemeyer, Hermann, Verlags-Buchhdl., Brüderstr. 6 II E. (Tel. 2218) s. Max Niemeyer u. Lippertsche Buchhandlung: - Max Niemeyer, begr. 1870, Verlags=Buchhdlg. Brüderstr. 6 (Tel. 2218) [B(ank) K(onto) Frenkel & Poetsch.].

2 Die Besprechung im LB erfolgte durch Karl Vossler, Bd. 40, 1919, Sp. 242-246 . – Vgl. Spitzer (17.6.1918) an Schuchardt (Brief 141-10902): „Der Verleger Niemeyer ist angewiesen, Ihnen meine eben erschienenen ,Aufsätze zur romanischen Syntax und Stilistik‘ zuzusenden. Wenn Herr Hofrat irgendwo etwas darüber sagen wollen, wäre ich dankbar. Selbstverständlich nur si le cœur vous en dit“ (ed. Hurch, Leo Spitzers Briefe 2006, S. 91).

3 Wenn nicht anders vermerkt, sind die Vorlagen maschinenschriftlich; handschriftliche Zusätze werden kursiviert, desgleichen durchgehend hs. Briefe. – Der Verlag hatte sicherlich ein Büro mit Sekretariat und Geschäftsführung. Die maschinenschriftlich überlieferte Korrespondenz wirkt jedoch wenig professionell; Tippfehler werden kaum verbessert, die Interpunktion ist vielfach arbiträr. Evidente Versehen werden deshalb in der vorliegenden Transkription stillschweigend verbessert.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 07850)